Power-Training

Die Aloys-Henhöfer-Schule will eine Schulgemeinschaft sein, die mit Gottes Hilfe und in seinem Auftrag Familie stärkt. Daher möchte sie über ihren Bildungsauftrag hinaus den Eltern bei der Erziehung Hilfe und Ergänzung bieten. Ein Modul dazu ist das Power-Training, das in allen 5ten Klasse der Werkrealschule durchgeführt wird.

Dabei begreifen wir Kompetenzen – wie z.B. gegenseitige Wertschätzung, Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft und Vergebungsbereitschaft – als „Power“, die sowohl ein positives Familienleben als auch ein gutes Miteinander in der Schulgemeinschaft ermöglicht. Diese „Power“ gilt es zu fördern und zu trainieren.

Das Power-Training findet an drei Abende zu je 90 Minuten für Eltern und Kinder parallel statt. Um ein intensives Arbeiten im kleinen Rahmen zu ermöglichen wird es für je eine Hälfte der Eltern und Kinder im Herbst und Frühjahr des 5. Schuljahres angeboten.

Jede Eltern-Einheit des Power-Trainings besteht aus einem Vortrag, dessen Inhalte zwischendurch in 2-3 Blöcken mit Gruppengesprächen, Selbstreflexionen und praktischen Arbeiten vertieft werden. Dabei ist es unser Anliegen miteinander ins Gespräch zu kommen, Erfahrungen auszutauschen und neue Impulse zu geben. Es gibt auch immer eine kleine Anregung für zu Hause, wie z.B. seinem Kind einen Brief zu schreiben, eine gemeinsame Unternehmung zu machen oder eine Liste mit Zielen zu erstellen.

Im Folgenden nun eine kurze Beschreibung der drei Themen:

  1. Beziehung vor Erziehung (Nicole Rossol)

In dieser Einheit wollen wir die Bedeutung einer guten und starken Eltern- Kind- Beziehung für die gesunde Entwicklung von Kindern aufzeigen. Dazu schauen wir uns die drei Aspekte der Kommunikation, Begegnung (Qualitätszeit) und Vergebung an. Wir beschäftigen uns mit Fragen wie z.B. Welchen Stellenwert hat das Gespräch in unsere Familie? Wie sieht unsere Gesprächskultur aus? Welchen Blickwinkel haben wir auf unsere Kinder?

  1. Ziele setzen und Werte vermitteln (Johannes Haenel)

Unsere Lebensweise und Erziehung gründet auf Überzeugungen. Daraus entwickeln wir, bewusst oder unbewusst, unsere Ziele. In dieser Einheit denken wir gemeinsam darüber nach, welche tragfähigen Grundlagen es in der Beziehung zu Gott gibt und wie wir daraus konkrete und erreichbare Ziele für unseren Familien- und Schulalltag ableiten können. Dazu stellen wir uns z.B. die Frage welche Ziele uns in der Erziehung unserer Kinder wichtig sind und wie wir unseren Kindern Werte vermitteln können.

  1. Kinder brauchen Grenzen (Monika Peuthert)

Bei dieser Einheit geht es darum, dass jeder Mensch ein Recht darauf hat, dass seine Grenzen beachtet werden und gleichzeitig Eltern die Pflicht haben Grenzen zu setzen. Denn Grenzen sind dazu da Wegweisung und Schutz zu geben.

Die Eltern werden ermutigt sich Gedanken zu machen, welche Verhaltensweisen sie selbst und ihre Kinder an den Tag legen und wie damit umgegangen wird. Dabei sollen sie sich geeignete Grenzen und Konsequenzen bei Grenzübertritten überlegen.

Parallel zum Programm für die Eltern findet jeweils auch ein eigenes Programm für die Kinder statt, indem sie sich auf ihrem Niveau mit dem gleichen / einem ähnlichen Thema beschäftigen. Dazu gibt es Gesprächsrunden, Arbeitsblätter, praktische Übungen und erlebnispädagogische Spiele.

  1. Beziehungen

Wir sprechen mit den Kindern darüber, was ihnen in einer Beziehung wichtig ist und was eine gute Freundschaft für sie ausmacht. Außerdem üben wir in Rollenspielen Konflikte zu erkennen und auf gute Weise zu lösen. Dazu überlegen wir uns welche Gefühle dabei eine Rolle spielen und wie man mit ihnen umgehen kann.

  1. Ziele

Die Kinder überlegen sich welche kurz- und langfristigen Ziele sie für die Schule, ihre Hobbys, die Zukunft haben und was sie schon jetzt tun können um diese Ziele zu erreichen. Als „Hausaufgabe“ sollen sie sich eine Woche lang Tagesziele und ein Wochenziel setzen und schauen, ob und wie sie diese Ziele erreicht haben.

Außerdem sprechen wir über die Ziele, die man nur gemeinsam erreichen kann und machen Team-Übungen dazu.

  1. Grenzen setzen

Wir tragen zusammen warum Grenzen wichtig sind und wie die Kinder mit Grenzen umgehen. Bei Übungen zum Wohlfühlabstand und zum Nein-Sagen merken die Kinder, dass auch sie schon persönliche Grenzen haben und setzen. Anschließend reflektieren wir mit den Kindern die jeweiligen Gefahren, wenn eine Grenze zu starr gesetzt bzw. zu nachgiebig behandelt wird.

An jedem Abend werden die Eltern und die Kinder ermutigt sich zu Hause über das Gehörte und Erlebte auszutauschen und es auf ihre eigene Familiensituation anzuwenden.

Zum Abschluss noch einige Eindrücke und Kommentare von Eltern und Kinder, die letztes Jahr am Power-Training teilgenommen haben:

Die Kinder:

„Das Beste am Power-Training fand ich, dass man über Streit gesprochen hat und dass wir Sachen aufschreiben durften über unseren Traumberuf.“

„Es hat Spaß gemacht und wir haben über den Traumberuf gesprochen und über Ziele setzen und es war witzig als wir Kinder nein sagen geübt haben.“

„Ich fand ganz besonders gut, dass wir immer eine Kleinigkeit zu Essen und Trinken bekommen haben, dass wir Spiele gemacht haben und dass wir uns als Kinder einfach mehr kennen gelernt haben.“

„Es war sehr schön, es gab etwas zu Essen, wir machten Spiele, haben viel gelernt und gemacht.“

„Es war lustig. Es gab Snacks. Es gab Situationen wo man nein sagen musste.“

„Es war gut. Ich habe gelernt nein zu sagen.“

„Ich fand es cool und man hat gelernt was hilft wenn es Streit gibt. Und man hat was über Traumberufe gelernt. Wir hatten viel Spaß dabei und es war hammer-cool. Und jeder hat auch gelacht. Man hat auch viel gelernt.“

Die Eltern:

„Ich fand es sehr praktisch und abwechslungsreich, da die Referenten auch aus eigener Erfahrung gesprochen haben.

Ich habe mir vorgenommen mein Kind mehr zu loben, da mir wieder bewusst wurde wie wichtig das Lob ist.

Alles in Allem fand ich die Abende sehr informationsreich – und das Rollenspiel mit Erzähler und Zuhörer sehr spannend.“

„Meinerseits kann ich sagen, dass mir dieses Training insofern gefallen hat, dass es zum einen Erfahrungsaustausch gab und zum anderen man sich im Nachhinein schon hin und wieder überlegt, ob man nicht anders reagieren soll/könnte in manchen Situationen.

2 oder 3 AHA-Effekte gab es auch schon.“

Tanja Müschenborn